Giselas Schreibseite


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Presse

28.7.2011 (Siegburg Aktuell)

Siegburg.
Mit dem Matjes fing alles an. Der "Kater-Killer" steht im Mittelpunkt einer pointenreichen Kurzgeschichte von Gisela Reuter. Ihr Werk "Die Matjes-Party" schickte die Siegburgerin 2008 dem norddeutschen Deich-Verlag. Die Büchermacher fanden den Text von der Zange so gelungen, dass sie ihn in ihrer "Matjes-Anthologie" abdruckten. Neun Veröffentlichungen folgten.

Dabei verdient die 53-Jährige mit der frechen Schreibe ihr Geld im Öffentlichen Dienst. Als Sacharbeiterin bei der Konrad-Adenauer-Stiftung ist sie von kreativen Formulierungen meilenweit entfernt. Abends überkommt es sie. Sie setzt sich an den Computer und tippt, tippt, tippt. Wie in Trance. Drei Stunden später wird auf "Speichern" gedrückt, fertig ist die neue Short Story. Die Protagonistin ist in allen Geschichten dieselbe. Mittleres Alter, im ständigen Kampf mit den Pfunden, ihrem Liebesleben, den Tücken des Alltags. Ihre Erschafferin sagt: "Eine grobe Idee, was ich erzählen will, hab ich, einen genauen Plot nicht." Sie setzt ihre Heldin auf die Spielwiese des Lebens, dann lässt sie ihren Gedanken freien Lauf. Was rauskommt, ist urkomisch.

Es folgt eine Kostprobe, der Anfang der "Kreuzfahrt auf der Bellariva": Die Ich-Erzählerin betrachtet schläfrig das minimalästhetische Schauspiel auf dem Überseedampfer.
"Aus halb geöffneten Augen beobachte ich, wie sich meine Liegennachbarin Sonnenöl auf ihr ausladendes Dekolleté kippt. Mit flinken Bewegungen verteilt sie es eifrig auf der nicht mehr ganz jungen Oberfläche. Ihre feuerrot lackierten Fingernägel leuchten und die Brillanten an ihren Ringen funkeln in der Sonne. 'Mathilde, wat meinsse - kleines Tänzchen heut Abend mittn Käpt'n?'"

Das Sonnenbad der Grazien aus Wanne-Eickel kann sich der Leser derart plastisch vorstellen, dass eine Frage erlaubt sein muss: Hat Gisela Reuter das alles selbst erlebt? Ist sie gleichzeitig ihre Hauptfigur? "Nein, das ist schon fiktiv. Allerdings hat sich vieles in meinem Leben so ähnlich abgespielt." Wie sich überhaupt viel abspielt, wenn man neben der Schriftstellerei noch malt, Gitarre spielt und alte Möbel restauriert. Reuter ist ein Multitalent, ihr laufen die Geschichten von ganz alleine über den Weg. Wer mehr lesen möchte, kommt über folgenden Link auf ihrer Homepage. Dort sind auch die Publikationen verzeichnet. Brandneu ist ihr Kurzgeschichtenband "Auf Herz und Gewissen", erschienen im HS-Literaturverlag, zu bestellen im hiesigen Buchhandel oder direkt bei ihr.

(Siegburg Aktuell, Presse- und Informationsdienst der
Stadtverwaltung Siegburg, Text: Jan Gerull, Foto: Wolfgang Hübner-Stauf)

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20.8.2011 (Siegburger Wochenblatt)

Stadtbibliothek lüftet Ihr schlummerndes Talent
Flotte Schreibe? Flott anmelden!

Siegburg. Facebook, Chats, Blogs. Selten wurde so viel geschrieben wie heute. Vieles ist Ramschware, einige der Millionen Texte, die täglich drahtlos um die Welt gehen, haben allerdings Markenqualität. Und dabei weiß das Töchterchen gar nicht, wie anspruchsvoll und pfiffig die Zeilen sind, die sie aus Amerika an die Mama in der deutschen Heimat mailt, der Geschäftsmann hat keine Ahnung davon, wie humorvoll die Blackberry-Nachricht an die Sekretärin ist. In nicht wenigen Zeitgenossen schlummert ein Schreibtalent. Unentdeckte Fähigkeiten fördern - das ist Ziel des Schreibwettbewerbs "Verliebt in Bibliotheken". Die Damen der Siegburger Stadtbibliothek haben den Wörterwettstreit um die beste Kurzgeschichte ins Leben gerufen. Jeder kann mitmachen. Inhaltlich sollte es gemäß des Titels um eine ein witzige, schräge oder berührende Begegnung mit Büchern oder Bibliotheken gehen. Mitmachen will auf jeden Fall die Siegburger Autorin Gisela Reuter. Im Juli haben wir sie vorgestellt. Per Zufall stieß sie 2008 im Internet auf die Ausschreibung des norddeutschen Deich-Verlags. Hobby-Autoren wurden gesucht, sie schickte ihre Geschichte "Matjes-Party" ein und war wenig später entdeckt. Zehn Mal wurde von ihr Getipptes bislang veröffentlicht. Sie haben jetzt Respekt und sagen "Mit einer Autorin kann ich es nicht aufnehmen"? Stapeln Sie hoch, nicht tief. Auch Reuter hat klein angefangen. Als Sachbearbeiterin im öffentlichen Dienst musste sie sich die flotte Schreibe erst beibringen. Hauen Sie in die Tasten! Einsendeschluss ist der 22. Oktober. Wenn Sie gewinnen, werden Sie in der "Nacht der Bibliotheken" am 12. November geehrt. Nicht irgendeine Nacht, sondern Programmbestandteil der Siegburger Literaturwochen. Sie neben Roger Willemsen, Jürgen Domian, Amelie Fried - das wär' doch was! siegburgaktuell bringt den Gewinnertext natürlich in voller Länge. Die Teilnahmebedingungen gibt es über den Link.
Foto: Gisela Reuter macht mit - Sie auch?


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